Vor zwei Jahren wurde Deutschland gezählt, nun liegen die Ergebnisse vor. Im Rahmen des Zensus 2011 wurde ebenfalls eine Zählung von Gebäuden und Wohnungen durchgeführt. Dadurch konnten zuverlässige Informationen über den Wohnungsbestand in Deutschland und die Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum als wichtige Planungsgrundlage ermittelt werden. Gerne reflektieren wir Ihnen hier Inhalte des IVD.
Beim Zensus 2011 wurden nicht nur die Einwohnerzahlen, sondern auch der vorhandene Wohnraum ermittelt. Zum Stichtag am 9. Mai 2011 gab es nach den nun vorliegenden Ergebnissen des Zensus 2011 19,1 Millionen Gebäude mit Wohnraum. Die Zahl der Wohnungen lag mit Wohnheimen und bewohnten Unterkünften bei insgesamt 41.298.747 Einheiten. Somit wurden rund eine halbe Million mehr Wohnungen als in der bisherigen Fortschreibung des Wohnungsbestandes festgestellt. Die Quote leerstehender Wohnungen lag in Deutschland insgesamt bei 4,4 Prozent. Im Osten wurde allerdings ein höherer Leerstand als im Westen ermittelt.
Das sind allerdings nur einige Ergebnisse des umfangreichen Zensus. Neben der Volkszählung, die ergab, dass zum 9. Mai 2011 genau 80.219.695 Menschen lebten – und somit rund 1,6 Millionen weniger als durch die Fortschreibung seit der letzten Zählung ermittelt – , wurde auch eine Zählung von Gebäuden und Wohnungen durchgeführt. In der Zensus-Datenbank lassen sich diese Daten nach Gemeinden sowie nach den Themen Gebäude (Art des Gebäudes, Baujahr, Heizungsform, Eigentumsart, etc.) und Wohnungen (Nutzung, Fläche, Ausstattung, Zahl der Räume) abrufen. Setzt man beispielsweise die Anzahl der Wohnungen mit 41,3 Mio. und die Einwohnerzahl mit 80,2 Mio. in Relation, ergibt sich ein Durchschnitt von weniger als zwei Personen pro Wohnung.
Wir haben nach weiteren Erkenntnissen gestöbert: 43 Prozent der Wohnungen werden von ihren Eigentümern genutzt, 52 Prozent vermietet. Die Anzahl von selbstgenutzten Eigentumswohnungen liegt in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland bei über 50 Prozent, in Hamburg, München oder Sachsen dagegen unter 30 Prozent. Die meisten Neubauten stehen sich in Bayern, den höchsten Bestand an Altbauten weisen Berlin und Sachsen auf. Die durchschnittliche Größe einer Wohnung beträgt rund 90 Quadratmeter, die sich auf vier Zimmer aufteilen. Gut ein Viertel der Wohnungen misst zwischen 60 und 80 Quadratmeter, ein weiteres Viertel ist sogar größer als 120 Quadratmeter. Kleinere Wohnungen finden sich vor allem in Großstädten.
Nachdem es in Deutschland keine verlässlichen Daten und kein Register über Wohngebäude gab, mussten diese Informationen mit einer Vollerhebung gewonnen werden. Deshalb wurden von April 2011 bis Juli 2012 alle 17,5 Millionen Eigentümer bzw. Verwalter von Häusern und Wohnungen angeschrieben und befragt. Die Gebäude- und Wohnungszählung stellte somit die größte Befragung innerhalb des Zensus dar. Die gestellten Fragen bezogen sich auf die Art des Gebäudes, dessen Baujahr, die Anzahl der Wohnungen sowie die Heizungsart. Bei Wohnungen wurde unter anderem die Größe, die Anzahl der Räume und die Zahl der Bewohner ermittelt.
Quelle: IVD. Zusätzliche Fakten stammen teils aus Meldungen des Spiegel online ( Zensus 2011: So wohnt Deutschland) und der zensus2011.de.