Wer seine Wohnung an Studierende vermieten möchte, der ist mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Diese sind der Situation geschuldet, dass diese Mietergruppe meist jung, finanziell weniger gut aufgestellt und schneller wieder auszieht, als „normale“ Mieter. Doch die Vermietung bietet auch viele Vorteile.
Studierende, die entweder allein in einem kleinen Zimmer oder einer großen WG gemeinschaftlich leben möchten, stellen Vermieter vor eine große Herausforderung. Meist wechseln die Mieter schnell, haben finanziell wenig Möglichkeiten und fallen vielleicht auch durch ein lauteres Zusammenleben auf. Das macht sie als Mieter schwierig und deswegen verzichten viele Vermieter bewusst darauf, ihre praktisch gelegenen Wohnungen in der Nähe von Hochschulen an Studierende zu vermieten.
Die Vorteile auf einen Blick
Das muss allerdings gar nicht so sein, denn die Vermietung bietet viele Vorteile. So ist es möglich die Miete schrittweise zu erhöhen, da ja ohnehin die Mieter ständig wechseln. Das Hinterlegen einer höheren Kaution ist eine gute Möglichkeit, sich gegen Schäden oder ähnliches abzusichern. Meist springen sogar noch die Eltern der Studierenden als Mieter mit ein, um sicherzustellen, dass die Miete auch regelmäßig auf das Konto überwiesen wird. Da kann also auch nichts schiefgehen. Zudem haben diese Mietergruppen keinen so hohen Anspruch an die Wohnungsausstattung, so dass auch Mietobjekte, die einen gewissen Renovierungsrückstand beinhalten, noch gut zu vermieten sind, ohne direkt modernisiert werden zu müssen. Das spart Kosten und bringt trotzdem regelmäßige Einkünfte.
Spezielle Klauseln im Mietvertrag helfen weiter
Mitunter kann es außerdem schwierig sein, kleinste Wohnungen an normale Mieter zu bringen. Auch hier ist es für Studenten besonders praktisch und lukrativ, ein Mini Appartement mit Mini-Bad und Küchenecke anzumieten, da sie begnügsamer sind. Die einzige Voraussetzung für dieserlei Pläne ist die, dass das künftige Mietobjekt in der Nähe einer Hochschule oder Universität liegen sollte, damit die Wege kurz bleiben und es dementsprechend attraktiv für Studierende wird, dort einzuziehen. Dann steht einem lukrativen Miteinander auf Augenhöhe nichts mehr im Wege. Wer trotzdem noch unsicher ist, der bringt die entsprechenden Passagen zu Lautstärke und Hausordnung einfach in den Mietvertrag mit ein und sichert sich entsprechend ab. Selbst wenn es also anstrengend ist, auf Dauer immer wieder neue Mieter zu suchen, kann es sich durchaus lohnen, denn diese sind auch schneller bereit, eine andere Miethöhe zu akzeptieren und zwischendrin lässt sich die Wohnung problemlos renovieren, wenn es denn sein muss. Zeitmietverträge sind hier eine gute Lösung.
Zimmer möbliert oder nicht?
Ob das Studentenzimmer möbliert oder unmöbliert vermietet werden sollte ist eine sehr individuelle Entscheidung, die auch von diversen objektiven Entscheidungen / Faktoren abhängt. Ein Faktor ist die ‚Zielgruppe‘, ein weiterer die Marktnachfrage und ggf. auch regionaltypische Präferenzen. Zunächst ist es relevant die Marktnachfrage in der eigenen Region zu überprüfen. In einigen Gebieten bevorzugen Studenten möblierte Zimmer, da dies bequemer ist und sie sich nicht um den Kauf und Transport von Möbeln kümmern müssen. In anderen Regionen bevorzugen sie möglicherweise unmöblierte Zimmer, um ihre eigenen Möbel mitzubringen und ihren Raum individuell zu gestalten. Im Kontext ‚Wettbewerbsvorteil‘ geht es darum zu bewerten den Wettbewerb einer Region anzusehen. Wenn zum Beispiel viele Vermieter möblierte Zimmer anbieten, könnte dies eine Gelegenheit sein, sich durch die Vermietung von unmöblierten Zimmern zu differenzieren oder umgekehrt. Des weiteren sind die gewünschte Flexibilität und potenzielle Mieter (Zielgruppe) in Betracht zu ziehen. Möblierte Zimmer bieten in der Regel mehr Flexibilität, da Sie verschiedene Zielgruppen ansprechen können. Dies gilt einschließlich internationaler Studenten oder Menschen, die vorübergehend in der Gegend arbeiten. Unmöblierte Zimmer können attraktiver für Langzeitmieter sein, die ihre eigenen Möbel haben und einen persönlicheren Raum schaffen möchten. Bezüglich der entstehenden Kosten sind Anschaffung, Wartung und zu erzielende Mietpreise die Parameter. Zu sehen sind vor allem die Kosten für die Möbelbeschaffung. Möglicherweise müssen Sie regelmäßig Möbel reparieren oder austauschen, was zusätzliche Kosten verursacht. Ein kluger Schachzug können hier der Erwerb und die Nutzung von Gastronomiestühlen und -tischen bzw. entsprechend belastbares Mobiliar die beste Wahl sein. Möblierte Zimmer können – in der Regel – zu einem höheren Preis vermietet werden als unmöblierte Zimmer, da sie schlicht die zusätzliche Annehmlichkeit des im übertragenen Sinne ‚gemachten Betts‘ bieten.
Letztlich müssen bei der Frage ‚Möblierung ja oder nein‘ Vor- und Nachteile abgewägt und Entscheidungen auf Grundlage spezifischer Präferenzen und Umstände getroffen werden. Tipp: Es könnte auch eine gute Idee sein, potenzielle Mieter zu befragen oder lokale Immobilienexperten um Rat zu fragen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Bildurheber: IgorVetushko