Die Toleranzschwelle für Blei im Trinkwasser ist in den letzten Jahren zu Recht mehrfach gesenkt worden. Jetzt zum 1. Dezember 2013 winkt uns eine Obergrenze von zehn Mikrogramm pro Liter. Eigentümer und Vermieter von Häusern, gerade von älteren Immobilien, sollten ihre Trinkwasser-Leitungen überprüfen, ob Bleirohre beim Bau verwendet wurden. Sie müssen nun schnell ausgetauscht werden.

Ab dem 1. Dezember 2013 gilt in Deutschland ein neuer Grenzwert von zehn Mikrogramm pro Liter für Blei im Trinkwasser. In den letzten zehn Jahren wurde der Wert von 25 auf zehn Mikrogramm gesenkt. Er darf in Zukunft nicht mehr überschritten werden, da Forscher zunehmend mehr Erkenntnisse über die Giftigkeit von Blei – vor allem für Schwangere und Kinder – erlangt haben. Im Großen und Ganzen ist das Trinkwasser in Deutschland von guter Qualität. Aber in Haushalten, in denen Wasser durch Bleirohre fließt, droht große Gefahr. Denn hier kann auch der Grenzwert nicht mehr eingehalten werden. Daher ist es ratsam, das Leitungssystem rechtzeitig zu prüfen und gegebenenfalls problematische Rohre austauschen zu lassen.

Die Absenkung des Grenzwerts gehört zu den Maßnahmen, die getroffen werden, um die Bleikonzentration im Trinkwasser in jenem Zeitraum, der für die Erreichung des Grenzwerts nötig ist, so weit wie möglich zu reduzieren. Maßnahmen, um diesen Grenzwert zu erreichen, sind dabei schrittweise und vorrangig dort durchzuführen, wo die Konzentration im Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch am höchsten ist. In Deutschland werden Bleirohre erst seit den 1970er Jahren nicht mehr verwendet. In Altbauten einiger Regionen in Nord- und Ostdeutschland sind sie aber immer noch zu finden. Bei über fünf Prozent der Proben aus diesen Gebäuden lagen die Bleiwerte im Trinkwasser über dem gesetzlichen Grenzwert.

Da Blei leicht zu bearbeiten ist, wurde es in der Vergangenheit oft für Gegenstände aus Metall verwendet. Zu den wichtigsten Produkten gehörten früher Rohre. Aufgrund der Giftigkeit der aus dem Blei entstehenden chemischen Verbindungen kommen sie aber seit mehr als 40 Jahren nicht mehr als Trinkwasser-Leitungen zum Einsatz. Bei der einmaligen Aufnahme von metallischem Blei ist zwar nur bei hoher Dosierung eine Gift-Wirkung zu bemerken. Allerdings reichern sich selbst kleinste Mengen, die über einen längeren Zeitraum stetig eingenommen werden, im Körper an, da sie zum Beispiel in Knochen eingelagert und nur sehr langsam wieder abgebaut werden. Blei kann auf diese Art chronische Vergiftungen hervorrufen, die sich unter anderem in Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit sowie Defekten bei der Blutbildung, des Nervensystems und der Muskulatur zeigen. Bleivergiftungen sind besonders für Kinder und Schwangere gefährlich.

Quellen: www.test.de