Mithilfe des Mietspiegels können sich Vermieter und Mieter am Preisniveau einer Gemeinde orientieren. Das Kernstück bildet die Mietpreistabelle. Hier sind die ortsüblichen Mieten gelistet und zwar auf der Grundlage einiger Vergleichswerte.

Ein Mietspiegel gilt als wichtiges Kriterium, um das Preisniveau für eine Wohnung oder ein Haus festzulegen. Hier können nicht nur Vermieter einen realistischen Durchschnittsmietpreis ermitteln, hier können auch Mieter nachsehen, ob ihre Miete dem Durchschnitt entspricht oder vielleicht zu hoch angesetzt ist. Dabei fließen in den Mietspiegel unterschiedliche Faktoren mit ein, die für diese Ermittlung ausschlaggebend sind. Dazu gehört die Wohnfläche, das Baujahr, die Bezugsfertigkeit, Ausstattungsmerkmale und die Lage des Objekts.

Wozu ein einfacher Mietspiegel da ist

Zu unterscheiden sind grundsätzlich zwei Arten von Mietspiegeln. Der einfache Mietspiegel und der qualifizierte Mietspiegel. Die erste Ausführung gilt als grober Orientierungspunkt und reicht in der Regel aus, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sollten Mieter und Vermieter über die Höhe der Miete allerdings in eine gerichtliche Auseinandersetzung geraten, reichen die Angaben im einfachen Mietspiegel als Beweismittel nicht aus. Hier muss der qualifizierte Mietspiegel herangezogen werden.

Qualifizierte Mietspiegel und Mietpreisbremse

Qualifizierte Mietspiegel werden von Experten erstellt und sind das Ergebnis wissenschaftlicher Grundsatzermittlungen in diesem Bereich. Sie müssen zwingend von Vermietern berücksichtigt werden, sofern diese Mieterhöhungen planen. Der Geltungsraum des qualifizierten Mietspiegels darf im Zuge einer Neuvermietung nie mehr als 20 Prozent höher liegen, als die örtlichen Vergleichspreise. Sonst tritt die sogenannte Mietpreisbremse in Kraft. Sie verhindert Preisexplosionen am Markt. Diese Regelungen gelten für alle Orte, in denen mehr als 50.000 Einwohner leben. Hier muss es einen Mietspiegel als Orientierungspunkt geben. Kleinere Gemeinden sind davon (noch) ausgenommen. Hier können sich Vermieter einfach an vergleichbaren Objekten und deren Mietpreisen bei der Preisfindung orientieren. Andersherum haben Mieter auch kaum Chancen, den Mietpreis in Frage zu stellen oder gegen ihn gerichtlich vorzugehen. Es gibt also Vor- und Nachteile.

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