Vor allem Streiterei vermeiden war die Intention des Gebäudemanagers Jürgen Schäble, der mit seiner Mülltrennungsanlage im Mai für mediales Aufsehen sorgte. Seine Müllsammel- und Trennanlage senkt nun nachweislich das Abfallaufkommen, steht für mehr Sauberkeit und Pate für eine höchst individuelle Abrechnung, wenn es um die Kosten der Entsorgung – zum Beispiel im Mehrfamilienhaus geht.
Den Hausmüll diverser Mietparteien trennen, damit Zwist und Unmuß vermeiden und gleichzeitig im Kollektiv Geld sparen: Ein oder mehrere dieser Parameter waren wohl Ursache und Initialzündung für Hausverwalter Jürgen Schäbles Innovation, die automatische Müllsammel- und Trennanlage. Oft genervt von viel Gezanke bei Mieter- bzw. Hausversammlungen, wenn es um den kollektiven Hausmüll ging, nahm er sich vor, dem Problem frontal zu begegnen. Fakt war nämlich, dass ein Mieter ordentlich trennte, ein anderer aber einfach den Müll neben die Tonne platzierte, sofern voll. Neben diesen Ungleichbehandlungen der mehr oder weniger disziplinierten Mieter, treib Schäble noch ein weiteres Motiv um, nämlich das monetäre. Warum, fragte er sich, soll der vorbildliche Mieter A mit relativ wenig Abfall denselben Entsorgungsbetrag schulden, wie Mieter B, der ggf. familiär bedingt deutlich mehr Müll hat? Analog einem Pfandautomaten war die Idee einer automatisierten Mülltrennungsanlage geboren.
Gemeinsam mit einem versierten Freund machte sich Schäbel an die Umsetzung seiner Innovation und arbeitete fortan an der besagten Müllsammel- und Trennanlage. Das ganze ist nun im Prototyp eine Station geworden, die den Hausmüll von rund 120 Wohnungen quantifiziert, sortiert und kostentechnisch spezifisch zuordnet. Wer seinen Müll loswerden möchte, muss sich ausweisen, gibt am Gerät an welche Art Abfall er oder sie gerade loswerden will und stellt diesen in der Folge in die Maschine ein. Dabei heraus gekommen ist also nicht lediglich eine Anlage, die monetär gerecht arbeitet – jeder zahlt statt Durchschnittspreis nur, was er entsorgt. Auf diese Art wurde nun auch das Müllaufkommen um über 50 Prozent gesenkt. Diese Entwicklung ist es nun, die Schäble ermutigt zum Ausbau und der Erweiterung seiner ehrgeizigen Innovation für weitere Einsatzbereiche.
Ganz nebenbei, das Auswechseln der Tonnen ist dabei immer noch Sache des Gebäudemanagers. Der hat aber damit überhaupt keine Terminsorgen, da seine Anlage zu ihm spricht. Jede volle Tonne kommuniziert per SMS mit Schäble im Sinne von „Ich bin voll, komm vorbei. Jürgen Schäble ist Hausverwalter bzw. offeriert offiziell seine Dienste als Gebäudemanager in und um Landsberg am Lech. Wer sich das nochmal in Bildern ansehen möchte oder Fragen an Schäbel hat, der wird bei unserer Originalquelle, dm MDR fündig: die Mülltrennmaschine.