Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist „eine tragende Säule für die Wirtschaftskraft Deutschlands“ – das schreibt die Bundesregierung in ihrem aktuellen „Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland“* und liefert Zahlen und Fakten zur aktuellen und künftigen Situation am Immobilienmarkt in Deutschland. So beträgt das Immobilienvermögen hierzulande rund 9,5 Billionen Euro.

Im Auftrag des Bundestags legte die Bundesregierung nun einen zweiten „ Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland“, Bundestagsdrucksache 17/11200 vom 22. Oktober 2012, vor. Der erste Bericht wurde vor mehr als drei Jahren erstellt und trug den malerischen Namen „Bundestagsdrucksache 16/13325 vom 4. Juni 2009“. In der Zwischenzeit, so die Folgerung, habe sich „die Lage auf den Wohnungs- und Immobilienmärkten vieler Städte und Regionen in Deutschland spürbar verändert“. Der deutsche Wohnungs- und Immobilienmarkt konnte sich in der Finanzkrise und der anschließenden Rezession nicht nur gut behaupten, sondern als wichtiger Stabilitätsfaktor der Gesamtwirtschaft erweisen.

Mit 87 Prozent stellen Immobilien den größten Anteil am deutschen Anlagevermögen da. Laut der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamts ist die Hälfte des Vermögens der privaten Haushalte in Immobilien investiert. 2011 wurden vom Bruttoinlandsprodukt rund 560 Milliarden Euro – das entspricht 22 Prozent – für Immobilien verwendet. Zum einen waren das Hochbauinvestitionen. Des weiteren handelte es sich um Ausgaben der privaten Haushalte im Wohnungsmarkt. Werden Reparaturen und Instandsetzung hinzu gerechnet, ergibt sich ein Bauvolumen von insgesamt 241 Milliarden Euro. Seit 2005 zeigt sich dabei mit Ausnahme des Rezessionsjahres 2009 ein stetiger Anstieg.

Der Erwerb vorhandener Immobilien wird jedoch nicht in der Gesamtrechnung erfasst, da diese Umsätze keine Wertschöpfung darstellen, obwohl sie einen erheblichen Anteil von den Ausgaben der Haushalten und Unternehmen ausmachen. 2010 wurden knapp eine Million Immobilien gehandelt und dabei ein Umsatz von rund 150 Milliarden Euro erzielt. Ferner waren im vergangenen Jahr rund 434.000 Erwerbstätige im Grundstücks- und Wohnungswesen beschäftigt. Traditionell weist diese Branche einen hohen, rund 15-prozentigen Anteil an Selbstständigen auf. In der Gesamtwirtschaft liegt der Anteil an Selbstständigen bei zirka elf Prozent. Das Grundstücks- und Wohnungswesen ist dabei überwiegend durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Insgesamt wurden 170.000 Unternehmen mit durchschnittlich drei Mitarbeitern gezählt.

In Deutschland stehen insgesamt 40,5 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Der Mikrozensus des Statistischen Bundesamts vor zwei Jahren erfasste zudem rund 37 Millionen bewohnte Wohnungen. Davon waren rund 54 Prozent vermietet und 46 Prozent von den Eigentümern selbst bewohnt. Also stehen weitere 3,5 Millionen Wohnungen – das sind immerhin satte 8,4 Prozent – leer. Der Wohnungsbestand ist – anders als in den meisten anderen Ländern – „durch eine kleinteilige Struktur mit einem hohen Anteil von Privateigentümern gekennzeichnet“. Von knapp 24 Millionen Mietwohnungen befanden sich im vergangenen Jahr rund 14,5 Millionen, das entspricht 61 Prozent, im Eigentum von privater Kleinanbietern und 9,2 Millionen – entspricht 39 Prozent – im Eigentum von professionellen Anbietern. Letztere Zahl trägt 17 Prozent privatwirtschaftliche Anbieter in sich. Darüber hinaus öffentliche und hierbei vor allem kommunale Anbieter mit neun Prozent und Genossenschaften ebenso mit rund neun Prozent.

Die aktuell gestiegene Nachfrage nach Immobilien führt zu einem deutlichen Aufwärtstrend bei den Preisen für Wohnimmobilien. Der Preisauftrieb erfasse dabei nicht mehr nur Neubauten, sondern auch bestehende Objekte. Die Deutsche Bundesbank gab auf Basis einer Studie bekannt, dass die Preise in 125 Städten zwischen 2010 und 2011 um 5,5 Prozent gestiegen waren (Vorjahreszeitraum 2,5 Prozent). Die größten Zuwächse gab es in den großen Ballungsregionen. Unsere Quelle ist der IVD, hier lang: IVD

* Bundestagsdrucksache 17/11200 vom 22. Oktober 2012