Die sozialverträgliche Wohnungsprivatisierung beschreibt den Prozess der Konversion, das heißt der Umwandlung von vermietetem Wohnraum in Eigentum. Dabei werden den Mietern von Mehrparteienhäusern Finanzierungsangebote unterbreitet, einen bislang als Mietfläche beanspruchten Wohnraum käuflich zu erwerben. Je nach finanziellen Möglichkeiten des Mieters einen Sockelbetrag anzuzahlen, erhöhen sich dabei dessen monatliche Belastungen wenig bis gar nicht. Wie nebenbei wird so aber Wohneigentum erworben.

Die Wohnungsprivatisierung darf seitens der Mieter und Vermieter gleichermaßen als Wertschöpfung mit Win-Win-Situation bezeichnet werden. Bei entsprechend fair und beiderseits vorteilhaft durchgeführten Privatisierungen können beide Parteien dauerhaft und langfristig profitieren. Was sind nun aber die konkreten Vorteile von Wohnungsprivatisierung aus Sicht des Mieters, also Eigentümers und Immobilienbesitzers in spe?

1. Gleichsam nebenbei Erwerb von Wohneigentum
Nicht jeder strebt aus grundsätzlichen Überlegungen den Erwerb von Wohneigentum an. Das ist auch eine Frage, wie ich mein Leben leben möchte und wo ich Prioritäten setze. Fakt ist aber, dass der regelmäßig bezahlte Mietzins Monat für Monat anderen zugute kommt. Auch wenn ich mir dafür beinahe grenzenlose Unabhängigkeit erwerbe, hochgerechnet zahle ich dafür einen satten Preis. Entscheidet man sich nun aber für die Teilnahme an einer Wohnungsprivatisierung und erwirbt für einen oft geringfügig höheren Betrag über dieselbe Zeitspanne Wohneigentum, dann investiert man quasi im Schlaf in die eigene Wertschöpfung.

2. Eigentum ist der beste  Kündigungsschutz
Ihr Vermieter ist zwar an Kündigungsfristen gebunden und der Schutz der Mieter ist in Deutschland heute ein schier unantastbar hohes Gut. Dennoch verfügt letztlich der Immobilienbesitzer über Hoheit und Gestaltungskraft hinsichtlich der langfristigen Zur-Verfügung-Stellung des Mietobjekts. Wenn Sie über eine Wohnungsprivatisierung vertraglich abgesichert damit beginnen, Eigentum zu erwerben, sind Sie der sprichwörtliche Boss. Nicht zu unterschätzen.

3. Schutz vor Mietzins-Erhöhung, lineare Planbarkeit, steuerliche Vorteile
Neben der dinglichen Absicherung vor einer möglichen Kündigung können Sie sich durch die Privatisierung und damit den Erwerb ihres Wohneigentums auch monetär besser absichern. Ihre monatlichen Ausgaben sind linear planbar und  zuverlässig einzuschätzen. Darüber hinaus haben Sie als Erwerber von Eigentum je nach Berufsbild steuerliche Vorteile, genießen Inflationsschutz und sind sich einer langfristigen Wertsteigerung Ihrer Investments sicher.

4. Lukrative, beinahe automatisierte Altersvorsorge
Haben Sie sich schon einmal über die Absicherung im Alter Gedanken gemacht. Wäre nicht erworbenes Wohneigentum und damit der Wegfall monatlicher Mietzins-Belastungen ein erster, sicherer Ansatz? Eine Option, dem immer häufiger medialen Angst-Szenario die Rente sei nicht sicher und private Vorsorge sei dringend unausweichlich, entgegen zu treten? Ihr in Form einer Eigentumswohnung erworbenes Kapital bleibt stabil. Wir behaupten: das eigene Haus bzw. die eigene Wohnung sind heute mit die sichersten Ansätze Altersvorsorge zu betreiben.

5. Bonmont der sinkenden Kosten
Im Rahmen einer Wohnungsprivatisierung wandeln Sie grob gesprochen Ihre Mietzahlungen um in Zins- und Tilgungszahlungen für den Erwerb des Objekts. Je nach Möglichkeit vorab ggf. eine Anzahlung zu leisten ist die monatliche Mehrbelastung oft gleich oder gering. Hinzu kommt, dass Sie vom erwähnten Mieterhöhungs-Risiko befreit sind, Inflationsschutz genießen durch Ihre monatlichen Tilgungen Schritt für Schritt Ihre Zinsen und damit Raten reduzieren bis Sie am Ende komplett in Eigentum wandeln.

6. Staatliche Fördermittel
Wenn Sie sich als Mieter mit der Frage „Wohnungsprivatisierung ja oder nein“ auseinandersetzen: Ziehen Sie bitte für mögliche Fördermittel einen externen Spezialisten zu Rate. Oder nutzen Sie zumindest die Beratungsdienste des Bundes rund um das Thema. Stöbern Sie dazu auf der Website der Kfw Bankengruppe oder kontaktieren Sie gleich einen Spezialisten telefonisch. Grundsätzlich gilt: Beim Erwerb einer selbst genutzten Immobilie hilft der Bund bei der Finanzierung mit entsprechenden Zuschüssen. Förderfähig sind unabhängig von Ihrem Einkommen bis zu vier Prozent ihrer Jahres-Salair brutto, allerdings absolut gedeckelt bei 2.100 Euro).

Es freut uns, wenn wir Ihnen mit diesem Artikel weitergeholfen haben. Bitte beachten Sie, dass wir grundsätzlich keine Beratung im Sinne unserer Berichterstattung hier leisten können.