Immobilien galten lange Zeit als sicheres Renditeobjekt. Trotz niedriger Zinsen lohnt sich diese Investition für jeden dritten Vermieter jedoch nicht. Sieht es also mager aus auf dem Vermietungssektor?

Laut einer Studie vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schreibt längst nicht jede vermietete Immobilie schwarze Zahlen. Doch woran liegt es, dass Millionen von Vermietern über mangelnde Renditen klagen? Nach einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sei die Zinsbelastungen sind so niedrig wie schon lange nicht mehr, eigentlich ein guter Grund in eine Immobilie zu investieren. Doch ein vermietetes schickes Haus oder eine Wohnung erzielen nicht immer den erwarteten Gewinn. Da können sich allem Anschein nach die in der Studie ermittelten 25 Prozent aller Vermieter glücklich schätzen, mit einer Nullrunde aus dem Projekt Mietobjekt hervorzugehen. 8,5 Prozent aller Vermieter haben da deutlich weniger Glück und schreiben Miese, so die FAZ.

Das ist nicht nur bitter hinsichtlich der erträumten Rendite, oft führen rote Zahlen früher oder später auch zum finanziellen Ruin. Wenn die Kredite nicht mehr getilgt werden können und die privaten Geldreserven aufgebraucht sind, landen nicht wenige Immobilien Jahr für Jahr unter dem Hammer. Das gilt für innerstädtische Wohnungen und Häuser übrigens ebenso wie für Immobilien auf dem Land.

Richtig Kalkulieren – Risiko für Fehlinvestitionen mindern

Thomas Meyer, Auftraggeber der DIW-Studie und Vorstandsvorsitzer der Wertgrund Immobilien AG kennt die Spekulationshürden, mit denen Vermieter zu kämpfen haben. Neben der Inflationsrate sind es vor allem die Instandhaltungskosten, Leerstände und Kosten bei Mieterwechsel, die viele nicht mit einrechnen in ihren Kalkulationen. „Gemessen an den Renditen, die man in der Vergangenheit für relativ sichere Finanzanlagen erzielen konnte, sind die hier ermittelten Renditen privater Immobilieninvestitionen relativ gering,“ urteilt das Wirtschaftsforschungsinstitut in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Diese lägen im Durchschnitt bei gerade einmal 2 bis 3 Prozent im Jahr. Das ist deutlich weniger, als sich mit anderen Anlagemöglichkeiten erwirtschaften ließe. Umso wichtiger ist es also, nicht blindlings das letzte ersparte Geld in ein Objekt zu stecken, ohne genau zu überlegen, ob sich dieses Risiko auch lohnt.

Wann ist ein Mietobjekt rentabel?

Als Anhaltspunkt für ein rentables Vermietungsobjekt nennt der DIW in der FAZ den Immobilientyp und das eigene Einkommen. Je höher dieses ist, desto eher investieren Vermieter in Mehrfamilienhäuser, die wiederum auch eher eine höhere Rendite erzielen. In Anlehnung an das „Sozio-oekonomische Panel“ (SOEP) konnten die Forscher ermitteln, dass eine vermietete Immobilie einen durchschnittlichen Wert von 155.000 Euro hat. Nur etwa 10 Prozent aller Immobilien übersteigen die 250.000 Euro Grenze. Alles in allem verfügen deutsche Vermieter über Objekte im Wert von mehr als einer Billionen Euro. Viel Potenzial also, dass es auszuschöpfen gilt.