Der Internationale Währungsfonds warnt vor Preisblasen in vielen deutschen Großstädten, insbesondere in München, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Schuld an der wachsenden Immobilienkrise sind nicht zuletzt auch die Banken bei ihrer Kreditvergabe und die zahlreichen Vorgaben, die es inzwischen allein aus umweltschutzrechtlichen Überlegungen heraus für den Hausbau gibt. Für Hausbesitzer eine unhaltbare Krisensituation.

Hausbau wird immer teurer. Schon jetzt ist es in vielen Großstädten nahezu unbezahlbar geworden, Eigentum zu erwerben oder dieses gleich selbst zu bauen. Davor warnen auch viele Großbanken, gibt der Internationale Währungsfonds zu bedenken. Doch woran liegt das, dass die tatsächlichen Immobilienpreise teilweise bis zu 40 Prozent von den vorher gedachten oder städtisch festgelegten Immobilienpreisen abweichen? An teuren Grundstückspreise alleine kann das noch nicht liegen. Der Bausektor ist trotz aller Schwierigkeiten mehr als gut ausgelastet. Die Zinsen sind so niedrig wie nie, Eigentum ist begehrt. Strenge Vorschriften hinsichtlich des Umweltschutzes scheinen ebenfalls viele Bauherren nicht davon abzuhalten, sich Eigentum anzuschaffen.

Verlockungen kritisch betrachten

Das Risiko des Preisverfalls bleibt, denn langfristig lassen sich hohe Preise kaum halten, auch nicht in stark nachgefragten Wohngegenden von beliebten Großstädten Deutschlands. Ein gutes Beispiel hierfür ist München. Seit Jahrzehnten gilt die bayerische Landeshauptstadt als teures Pflaster für Immobilienbesitzer. Trotzdem trauen sich immer mehr Menschen ans Eigentum, nehmen dafür hohe Kosten in Kauf und lassen sich von günstigen Krediten locken. Zum Schluss bleibt die Hoffnung, dass sich das Eigenheim kostendeckend vermieten oder irgendwann weiterverkaufen lässt, dabei vielleicht sogar ein Gewinn herausspringt. Damit dieser Traum nicht wie eine Luftblase zerplatzt gilt es realistisch zu kalkulieren und sich nicht blenden zu lassen von den allzu attraktiven Verlockungen der Bauindustrie und der Banken. Derweil werten noch immer Experten eifrig Daten dazu aus, wie groß der Preisverfall für die Großstädte tatsächlich ist. Dieses Unterfangen gestaltet sich mehr als schwierig, denn es liegen keine lückenlosen Datensätze vor und so lässt sich vieles einfach nur schätzen.

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