Kinder sind laut, Kinder spielen, lachen, toben und weinen auch mal. Oft fühlen sich die Nachbarn dadurch gestört. Eine Mietminderung ist in solchen Fällen kein guter Weg, denn die Rechtslage hat hier eine hohe Toleranzgrenze.

Ein Haushalt mit Kindern ist in jedem Fall lauter als ein Haushalt ohne Nachwuchs. Stress mit den Nachbarn ist häufig vorprogrammiert. Beide Seiten müssen einen Weg finden, um mit den gegebenen Umständen umzugehen. Rücksicht ist hier ein absolutes Muss.

Kindliche Entfaltung

Wenn Kinder spielen, wird es nicht selten lauter. Sie lachen laut, werfen auch mal mit Bausteinen oder beginnen einfach aus einer Laune heraus zu trommeln. Wenn ihnen etwas nicht gefällt, wird laut geweint oder auf den Boden gestampft. Dann erleben die Nachbarn die „kindliche Entfaltung“ live mit. In Mehrfamilienhäusern kann es in diesen Fällen vorkommen, dass Nachbarn gereizt reagieren oder gar eine Beschwerde beim Vermieter einreichen.

Klar ist, dass Kinder ihrem Alter entsprechend auch laut sein dürfen. Sie müssen die Möglichkeit haben, dem kindlichen Spiel in der Wohnung nachzugehen. Es ist völlig normal, dass der Lärmpegel dann auch ansteigt. Nachbarn müssen dann Toleranz beweisen. Allerdings gibt es auch ein gewisses Limit.

Wenn die Kinder zum Beispiel stundenlang auf der Heizung trommeln, ist dies keinesfalls hinzunehmen. Dann ist unbedingt ein Gespräch mit den Eltern zu suchen.

Gegenseitige Rücksichtnahme

Der Gesetzgeber gesteht Kindern Lärm zu. Er betrachtet Kinderlärm als zumutbar. Doch nicht immer empfinden betroffene Nachbarn dies ebenso. Häufig führt ein Mangel an Kommunikation zu Beschwerden beim Vermieter oder sogar zu übereilten Mietminderungen. Dabei könnte oft das Gespräch mit den Eltern zur Lösung des Problems beitragen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist auch mit Kindern möglich. Natürlich sollen sich die Kleinen beim Spielen auch austoben können. Sie sollen lachen und weinen und auch mal schreien. Eltern sollten sie auch keinesfalls ausbremsen. Aber wenn die Kleinen immer wieder gegen die Heizung trommeln oder Fußball in der Wohnung spielen, dann ist es Aufgabe der Eltern, sie in die richtige Richtung zu lenken. Kinder lernen schnell, wie ein rücksichtsvolles Miteinander funktionieren kann.

Auch die Nachbarn sollten sich dessen bewusst sein, dass Kinder spielen, dass sie dabei lauter sind als Erwachsene und dass sie ihren Spaß am Spiel selten per Lautstärkeregler herunterschrauben können. Dennoch sind die Ruhezeiten von 22 bis 6 Uhr einzuhalten. Eine Ausnahme gilt natürlich für Babys und Kleinkinder, die auch nachts mal schreien.

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