Es kommt selten vor, dass ich laut loslachen muss, wenn ich ein Buch lese. Ist aber neulich passiert bei der Lektüre von Mark Schieritz‘ „Die Inflationslüge“. Das Werk hatten wir hier kürzlich vorgestellt. Die Angst vor der Inflation, so versucht der Autor zu dokumentieren, habe in Deutschland eine sehr lange Tradition. Teils (!) übrigens zu Recht wie ich finde. Schieritz zitiert hier nichts Geringeres als Goethe’s Faust. Mephisto und schließlich der Hofnarr kommen zu eigenen Überzeugungen über die Wertigkeit von Papiergeld, also einem Wert-Substitut:

 

„Ein solch Papier, an Gold und Perlen statt,
ist so bequem, man weiß doch, was man hat;
Man braucht nicht erst zu martken noch zu tauschen,
Kann sich nach Lust und Lieb am Wein berauschen.“

So stempelten wir gleich die ganze Reihe,
Zehn, Dreißig, Fünfzig, Hundert sind parat.
Ihr denkt euch nicht, wie wohl’s dem Volke tat.
Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt,
Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt.“

… und später murmelt der Hofnarr schlussfolgernd:

„Und kaufen kann ich Acker, Haus und Vieh?
Und Schloss, mit Wald und Jagd und Fischbach?
Heut Abend wieg ich mich im Grundbesitz.“

Noch Fragen?