Häuser aus nachwachsenden Rohstoffen schonen nicht nur die Umwelt, sie sind auch kostengünstig und relativ schnell zu errichten. Das es hierbei trotzdem massiv zugehen kann zeigt ein erstes Modellprojekt in Offenbach am Main.

Bereits Ende 2015 sollen die ersten 25 Wohnungen im Neubau in der Taunusstraße fertig sein. Spatenstich war im Mai und zwar von der GBO („Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach“). Das einzig ungewöhnliche am Neubauprojekt ist die Art und Weise, wie die neuen Wohnungen entstehen. Bis zu 70 Prozent des Hauses werden nämlich ausschließlich aus Holz gefertigt, einem nachwachsenden Rohstoff. Verwendung finden hierbei Holzmassivteile, die fertig vorproduziert sind und dadurch die Bauzeiten erheblich verkürzen. Kellergeschoss und Fundamente bestehen aus Betonfertigteilen, und werden in konventioneller Bauweise gefertigt. Der Rest entsteht aus Holz, welches per Kran in Position gehoben wird, um dann millimetergenau eingepasst zu werden. Erst durch die Installation aller Wände und Decken erhält der mehrstöckige Bau seine Stabilität. Pro Geschoss werden 16 solcher Massivteile benötigt.

Ein Modell mit Zukunftscharakter

Eine eigens eingerichtete Webseite mit live Kamera liefert aktuelle Bilder vom Bauprojekt (hier können Sie einen Blick darauf werfen: www.offenbach.de). Nach und nach entstehen 1.600 m² neue Wohnfläche, die später in Ein- bis Drei-Zimmerwohnungen aufgeteilt wird und außerdem spezielle barrierefreie Wohnungen enthält. Die fertig zu beziehenden Wohnungen bekommen Bodenbeläge aus Holz, Wände mit Raufasertapete in Weiß und ebensolche Decken, außerdem einen Sonnenschutz im Bereich der Balkone und Terrassen. Ein Aufzug verbindet alle Etagen miteinander.

Dieses Projekt hat in Deutschland noch einen Modellcharakter, denn bislang wird eine ähnliche Bauweise in der Regel für Ein- und Zweifamilienhäuser angewendet. Mehrfamilienhäuser sind hier noch eine Ausnahme. Der GBO will zeigen, wie schnell, flexibel und umweltbewusst so ein Bau von Statten gehen kann, und dass dabei auch die Lärmbelästigung für die Anwohner rund um das Neubauprojekt sehr in Grenzen gehalten wird. Das Ergebnis ist dann in einigen Monaten zu bestaunen und vielleicht wird es ja ein gutes Beispiel für künftige Bauprojekte überall in der Republik?

Quellen: www.familien-blickpunkt.de, www.focus.de