Wer sich fragt, ob er einen Makler braucht, sollte sich intensiv mit seinem eigenen Können auseinandersetzen. Den Makler sparen kann sich, wer bestimmte Kompetenzen mitbringt. Dabei sollte man sich aber nicht verschätzen, denn über den Verkauf hinaus bis hin zu rechtlichen Dingen muss man sich gut auskennen, um die Arbeit eines Experten ersetzen zu können.

Um die Beantwortung der Frage, ob Sie einen Makler brauchen, vorwegzunehmen: Nein, im Grunde brauchen Sie nicht unbedingt einen Makler. Sie brauchen streng genommen überhaupt keine Dienstleister. Keine Trainer. Keine Lehrer. Die Liste ließe sich nach Belieben fortsetzen. Es geht weniger darum, ob Sie einen Dienstleister brauchen, sondern ob Sie einen wollen. Ein paar Gedanken dazu.

Mir liegt es fern, die Lanze zu brechen für den Berufsstand des Maklers. Es ginge auch ohne Coach. Aber wer sich an ein Immobiliengeschäft alleine heranwagt, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Denn einen Makler braucht man in erster Linie nicht zum Anbieten der Immobilie. Sondern für die aktive Unterstützung in den vielen Bereichen, die zu Vermietung und Verkauf gehören. Der Vertrieb alleine, ein Netzwerk um das freie Objekt bekannt zu machen, muss aufgebaut werden. Das beschleunigt und vereinfacht den Verkaufsprozess massiv. Eine gewisse Marktkenntnis ist hier unbezahlbar und nur schwer zu erlangen. Nur realistische Preisvorstellungen haben am Markt überhaupt eine Chance.

Anschließend müssen viele Interessenten Termine bekommen, durch die Immobilie geführt werden und ihre Fragen stellen können. Dabei soll die Immobilie natürlich von ihrer besten Seite dargestellt werden.

Ein guter Verkäufer bringt hier viel ein, vor allem, wenn er auch in der späteren Verhandlungsführung einen optimalen Verkaufspreis heraus handeln kann. Sie als Immobilienbesitzer sparen sich dabei die Maklerkosten, sind als Folge aber mit so einigem auf sich alleine gestellt. Mieterselektion und Bonitätsprüfung sind keine einfache Aufgabe. Dazu kommt jede Menge Papierkram, der viel Geld kosten kann, wenn er Fehler enthält. Gerade in rechtlichen Fragen kann man sich ordentlich in der Bredouille wiederfinden, wenn man sich nicht gut auskennt.

Fragen Sie sich folgendes:

1) Haben Sie Netzwerk und Plattformen, um Ihr Angebot bekannt zu machen?
2) Kennen Sie den Markt und können Sie den Wert Ihres Objekts realistisch einschätzen?
3) Wollen Sie und können Sie (zeitlich) viele Interessenten durch Ihre Immobilie führen?
4) Können Sie Ihr Objekt ideal darstellen und verkaufen? Können Sie auf Fragen kompetent antworten?
5) Sind sie geübt in der Verhandlungsführung?
6) Trauen Sie sich zu, einen Mieter auszuwählen und seine Bonität richtig einzuschätzen?
7) Wissen Sie über die nötige Papierarbeit und relevante rechtliche Belange Bescheid?

Deshalb lautet meine Empfehlung aus Erfahrung: Wenn Sie das sicher beherrschen, und auch ausreichend Zeit haben, können Sie auf die Hilfe eines Maklers verzichten. Wenn nicht: Übernehmen Sie sich nicht. Wenn Sie sich bisher wenig oder kaum mit all diesen Themen befasst haben, legen Sie den Verkauf ihres Objekt lieber in die Hände eines Fachmanns. Ein guter Immobilienmakler kann viel Zeit und Nerven sparen. Und durch gute Verhandlung und gekonnte Verkaufsstrategien oft sogar Geld.