Fassaden von Mehrfamilienhäusern bieten große Flächen, die meist ungenutzt bleiben. Hier schlummert Potenzial Solarenergie zu gewinnen. Doch welcher Hausbesitzer möchte die unansehnlichen Solarpaneele an seiner Fassade anbringen lassen. Ein Schweizer Unternehmen hat genau dazu einen Lösungsansatz entwickelt: weiße Solarmodule.

Solarmodule an Häuserwänden anzubringen, kam bislang aufgrund der unschönen Optik nicht in Frage. Doch nun bringen die Schweizer eine nahezu unsichtbare Lösung auf den Markt. Bislang scheiterte die ansprechendere Farbgebung von Solarmodulen vor allem an der Reflektion des Sonnenlichts durch die weiße Farbe. Es konnte nicht genug Licht zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Wissenschaftler aus der Schweiz haben eine spezielle Folie entwickelt, die in der Lage ist, das Licht vollständig zu streuen, sodass nur die Infrarot-Wärmestrahlen hindurch gelangen. Diese werden nun von Silizium-Solarzellen aufgenommen und von ihnen in Energie umgewandelt.

Entwicklung auf Basis vorheriger Erkenntnisse des Fraunhofer-Instituts?

Am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme entwickelten Forscher bereits vor einiger Zeit einen Hochkonverter, der nach ähnlichem Prinzip Wärmestrahlung in Licht umwandelt. Grundlage war auch hier eine spezielle Folie.

Die weißen Solarmodule an der Fassade lassen es nicht zu, dass Wärme in das Mauerwerk gelangen kann. Dies bringt einen weiteren Vorteil mit sich. Denn in den heißen Sommermonaten bleiben die Räume kühl, sodass weniger Strom von der Klimaanlage verbraucht wird.

Schöne Fassaden trotz Solarmodulen

Obwohl die weißen Solarmodule eine ästhetische Lösung für großflächige Fassaden bieten, erreichen sie längst nicht die Werte der herkömmlichen Module in Blau-Schwarz. Der Wirkungsgrad liegt gerade mal bei 10 Prozent, weil das Licht ausgeblendet werden muss. Trotzdem sind die Wissenschaftler überzeugt von ihrem Konzept. Denn damit können Flächen genutzt werden, die vorher gar nicht zur Verfügung standen. Sie sehen ein enormes Potenzial in ihrer Entwicklung und planen auch die Verwendung ihrer neuartigen Folienlösung an Fahrzeugkarosserien und auf Dächern von Wartehäuschen.

Quellen: green.wiwo.de, www.iwr.de, www.photovoltaik.eu