Auch wenn wir die übersteigerte Immobilienpreisentwicklung für deplatziert halten: grundsätzlich sind Mehrfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und sonstige Immobilien auch heute noch ein gutes Fundament für Wohlstand und Sicherheit. In diesem Sinne stellte jetzt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sein Frühjahrsgutachten 2013 vor. Darin heißt es: Immobilienpreise werden auch in diesem Jahr weiter steigen. Des Weiteren sieht die „Stimme der Immobilienwirtschaft“ die Branche auch weiterhin als einen entscheidenden Baustein der gesamten Wirtschaft an. Vor allem die Krise im Euro-Raum eröffnet Chancen in Deutschland.

Nicht nur Chancen, mehr noch, der ZIA hegt sogar Hoffnungen in seinem Frühjahrsgutachten 2013: „Es ist die Immobilienwirtschaft, auf der die wirtschaftlichen Hoffnungen ruhen“, frohlockt Professor Lars Feld, Mitglied im Rat der Immobilienweisen. „Wenn die Branche ihre Chancen nutzt, kann sie Wachstumsmotor und Stabilitätsanker der deutschen Volkswirtschaft bleiben“, bringt Andreas Mattner, Präsident des ZIA, dies auf den Punkt. Kurz gesagt: Immobilien sind das Fundament für Wohlstand.

Für das Jahr 2013 haben sich die konjunkturellen Perspektiven der Gesamtwirtschaft eingetrübt, so dass die deutsche Wirtschaft angesichts der Krise im Euroraum verstärkt auf Inlandsnachfrage setzen muss. Hierzu können gerade Bauinvestitionen einen wesentlichen Beitrag leisten. Die derzeit diskutierten Steuervorhaben – zum Beispiel die Einführung einer Vermögensteuer, Veränderungen bei der Grunderwerbsteuer oder die Reform der Grundsteuer – können sich laut Gutachten allerdings negativ auf die Immobilienwirtschaft auswirken.

Wir meinen deshalb: Die Politik sollte auf den Rat der Immobilienweisen hören. Denn durch zunehmende Belastungen kann der Wohnungsbau wieder zum Erliegen kommen, was wiederum steigende Mieten begünstigt. Denn die Unsicherheit an den Finanzmärkten und günstige Zinsen führten zur Belebung der Nachfrage nach Immobilien. Im Fokus der nationalen und internationalen Investoren steht der deutsche Wohnungsmarkt. Davon profitiert auch der Wohnungsneubau – das beste Mittel gegen steigende Mieten. Nichtstaatliche Investitionen in den Wohnungsbau sind laut Gutachten im dritten Quartal des letzten Jahres um 2,5 Prozent gestiegen.

Erwartet werden weiterhin steigende Kauf- und Mietpreise. Ein Grund zur Hysterie besteht aber nicht. Denn auf breiter Front gibt es bei den Mietern nur einen relativ schwachen Anstieg. Mit 2,4 Prozent sind die Angebotsmieten nur minimal stärker als die Inflation gestiegen. Für 2013 rechnet Professor Harald Simons, Vorstand beim Marktforschungsinstitut empirica, mit einem Anstieg von rund drei Prozent. Zieht man die allgemeine Inflation ab, bleibt auch hiervon nicht mehr viel übrig. Kaufpreise stiegen laut Gutachten um 4,5 Prozent. Deutliche Preisanstiege sind aber allenfalls in ausgesuchten Lagen oder Stadtteilen zu beobachten. Schließlich hat Urbanität ihren Preis.

Während die Immobilienpreise in einigen Regionen in den letzten Jahren stark gestiegen sind, ergibt sich für das gesamte Bundesgebiet ein anderes Bild. Gemessen am Verhältnis von Preisen zu Mieten sind diese sogar noch vergleichsweise niedrig. Werfen nämlich auch wir einen Blick in unsere Bücher, so haben die Immobilienpreise das Niveau der Jahrtausendwende noch nicht wieder erreicht. Ein Preisanstieg wird generell aber erst dann zur so genannten Blase, wenn er nicht durch fundamentale Faktoren bei Angebot und Nachfrage gerechtfertigt wird. „Von einer Preisblase sind wir weit entfernt“, sieht Simons keinerlei Anzeichen dafür. Wir untermauern unsere Darstellung mit diesem Artikel des Zentralen Immobilien Ausschuss.