In Frankfurt am Main steht das erste Aktivhaus-Plus. Das erzeugt mehr Energie, als von den Bewohnern tatsächlich gebraucht wird und schafft dadurch eine positive Klimabilanz und eine ausgesprochen gute Wirtschaftlichkeit. Ein Modellprojekt für die Zukunft.

23,8 Millionen Euro hat es gekostet, das neue Aktiv-Plus Haus in der Main-Metropole fertigzustellen. Entworfen hat es der Architekt Manfred Hegger, ehemaliger Professor für Energieeffizientes Bauen an der TU in Darmstadt. Ziel war es, ein modernes Gebäude zu erschaffen, in dem mithilfe einer effizienten Gebäudetechnik und eines effektiven Dämmsystems sparsam mit den Energieressourcen gehaushaltet werden kann. Und nicht nur das. Das Haus produziert nachweislich mehr Energie, als die Bewohner nutzen, es schenkt also ein Plus an Energie, welche sich ins öffentliche Netz einspeisen lässt.

Ein Plus für das Klima

74 Wohnungen befinden sich in dem Stadthaus inmitten der Mainmetropole. Der Mietpreis liegt im Durchschnitt bei 13.50 Euro je Quadratmeter, darin inkludiert sind die Kosten für Heizung und Strom. Von Außen sieht das Gebäude relativ „normal“ aus. Es ist 160 Meter lang, neun Meter breit und beherbergt an seiner Fassade und auf dem Dach 1330 Sonnenkollektoren. Das erzeugte Sonnenlicht wird im Keller in Strom umgewandelt. Dieser dann an die Wohnungen weitergeleitet. Außerdem dient er zum Betanken der Elektroautos, die sich alle Bewohner im Sinne eines Carsharing-Projekts teilen. Um Warmwasser zu bekommen und zu heizen, wird ein Teil der Sonnenenergie zum Antrieb einer Wärmepumpe genutzt. Die erhält ihre Wärme aus dem Abwasserkanal ganz in der Nähe des Hauses.

Das Gebäude in Frankfurt ist Teil eines Netzwerks zum Effizienzhaus Plus. Gefördert wurde der Bau vom Bundesumweltministerium. Neben dem Mehrfamilienhaus sind in ganz Deutschland noch 30 weitere Modellprojekte im Wohnungsbau geplant. Diese betreffen überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser, die zu einem neuen Plus-Standard angehoben werden. Ziel ist es, das künftige Hausbewohner nicht nur autark Energie produzieren, sie sparen damit auch Nebenkosten und schonen das Klima.

Quelle: www.faz.net